Leserbrief zur Berwerbung der Stadt Sangerhausen zur Landesgartenschau

von Gerhard Schultz

Der nachfolgende Leserbrief wurde bei der Mitteldeutschen Zeitung leider nicht abgedruckt. Leser wandte sich darauf hin an die BOS/Freie Wähler.

Wir als Mitglieder der Bürgerinitiative können uns der Lesermeinung nur anschließen.

 

R.M. Sangerhausen, den 17.12.2011

Straße Glück Auf

06526 Sangerhausen



Mitteldeutsche Zeitung-Sangerhausen



Leserbrief

Guten Tag, ich bitte Sie höflichst, meinen Brief nur mit maximal den untenstehenden Initialien abzudrucken. Sie werden verstehen, wenn ich offen in keiner Zeitung erscheinen möchte, dazu ist mir unsere Stadt schon zu klein und hellhörig geworden. Ich weiß von einigen bösen „Feldzügen“ gegen Andersdenkende. Die Demokratie leidet schon wieder... Ich war mal sachkundige Einwohnerin...

Für Ihr Verständnis danke ich Ihnen sehr.



Als am Stadtgeschehen Sangerhausens stets interessierte Bürgerin habe ich mir diese Stadtratssitzung nicht entgehen lassen. Sie war besonders wichtig für uns alle hier vor Ort und sehr erkenntnisreich.

Zum Thema Landesgartenschau, das mit Spannung erwartet wurde, muss ich sagen: Es gab für mich und andere sehr viele logische Ansagen einiger Stadträte gegen die Landesgartenschau (LGS) in Sangerhausen. Die Stadt hat kein Geld und so viel Millionen € schon gar nicht, dass bis Mitte des 20.Jahrhunderts noch Kinder und Enkel für UNSERE,  dann ehemalige LGS  zahlen. Vielleicht wird man in Geschichtsbüchern mal darüber lesen können, denn zu sehen wird kaum mehr sein. Es wurde erläutert, auch am Beispiel vergangener LGS, dass eine solche Veranstaltung auf sehr wackligen Füßen steht, was Handel und Gastronomie anbetrifft. Der wirtschaftliche Aufschwung, der gestern von Befürwortern  „erhofft, gewünscht und prophezeit“ wurde“, konnte nicht an einem Beispiel untermauert werden. Ich kenne eine Gartenschau persönlich, von der hat man nach 5 Jahren nichts mehr gesehen. Die Mittel der Stadt reichten nicht mal zur Erhalt der Anlagen aus, geschweige denn, konnten die Schulden bisher beglichen werden.         Eine gesamte Fraktion, die ständig für sich wirbt, nur Gutes für die Bürger SGH im Sinne zu haben, stimmte dafür. Die vermeintlich sozial Denkenden auch. Prüft eigentlich das Land nicht mal vorher die finanzielle Situation einer Bewerberstadt ??

Ich war erschrocken. Das Geld wäre besser in der Förderung unserer Kindern und Jugendlichen und im Sport aufgehoben. An allen Ecken und Enden fehlt es in unserer Stadt! Da hörte man  vor Monaten schon, dass kein Cent mehr da ist, Löcher in Straßen und Fußwegen zu stopfen, aber einem solchen Projekt stimmt man zu.     Man gibt jetzt  schon großes Geld für Visionen aus, Geld, das einem nicht gehört, denn es geht um Steuergelder. Die Projektbefürworter halten ihr Portmonee sicher völlig anders im Griff.       Im übrigen gab es für meine Begriffe zu wenig Leidenschaft in der Diskussion der Stadträte. Denn dieses Thema beeinflusst so knallhart die Zukunft unserer Stadt, wie kaum ein anderes vorher. Reden wie von einer Kanzel, bzw. wie aus alten DDR-Zeiten überzeugten mich gar nicht. Die alle nur nach dem Motto „Alles wird gut“.   Der Stadtverwaltung, den Räten  und Sangerhausen wünsche ich, dass die Stadt den Zuschlag für das „Event“ nicht bekommt. Dann können wir hier weiterleben, mit dem, was uns zur Verfügung steht. Andererseits blühen hier in Jahren noch ein  paar Blumen in einer menschenleeren Geisterstadt. Leute, wir leben nicht im Schlaraffenland! Träume sind gut für jedermann, aber nicht über meinen Geldbeutel, liebe Räte! R.M.

 

 

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