Sachsen-Anhalt-Tag: Fehlende Bus-Shuttle aus Ortsteilen sorgen für Wirbel

von Jürgen Gottlob

Sangerhäuser Ortsteile sollen wieder mal benachteiligt werden

Sangerhausen -

Nach den Aus für die Busverbindungslinien aus den Sangerhäuser Ortsteilen zum Landesfest setzt die Bürgerinitiative Ortsteile Sangerhausen (BOS) auf Selbsthilfe. Sie hat Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) vorgeschlagen, den Transfer ehrenamtlich sowie mit Hilfe privater Unternehmer abzuwickeln.

Bürger sollen gegenseitig helfen

„Wir werden das Ehrenamt mobilisieren, um den Bürgern aus den 14 Ortsteilen die Chance zur Gleichbehandlung anzubieten.“ Die Lösung sei vor allem für Ältere, Hilfebedürftige und Menschen ohne Fahrzeug gedacht. Die Bürger sollen aufgerufen werden, Solidarität und nachbarschaftliche Unterstützung zu zeigen, heißt es in einer Presseerklärung der BOS.

Im Notfall könnten die Ortsbürgermeister auf ihr „Verfügungsbudget“ zurückgreifen. Für jeden Bürger der Ortsteile sind darin 1,50 Euro pro Jahr vorgesehen. Bei den Bewohnern der Ortschaften würde sonst der Eindruck gestärkt, dass die Kernstadt sie systematisch benachteilige.

An 1.600 Euro gescheitert?

Unabhängig, so betont die BOS, habe man recherchiert und so erfahren, dass die Kosten für die Linien aus den Sangerhäuser Ortschaften ins Festgebiet bei 800 Euro pro Tag liegen würden. Für die zwei Haupttage des Festes wäre somit ein Betrag von 1.600 Euro nötig, um allen Sangerhäuser eine Teilnahme am Sachsen-Anhalt-Tag zu ermöglichen. Laut BOS liegt aber bis jetzt kein Antrag der Stadt bei der Verkehrsgesellschaft Südharz vor, damit diese den Transfer übernehme.

Marina Becker, die Sprecherin des Organisationsteams, hatte zuvor mitgeteilt, dass die Buslinien aus den Ortschaften nicht zu finanzieren seien. Die Veranstalter verwiesen stattdessen auf den Buspendelverkehr von den Park-and-Ride-Plätzen am Stadtrand. Von dort sollen alle zehn Minuten Busse ins Festgebiet starten. Die Parkplätze und die Shuttle können mit dem Fest-Button für 5 Euro pro Person genutzt werden.

Am Abend war der Busverkehr aber noch einmal Thema eines Gesprächs des Oberbürgermeister mit den Ortsbürgermeistern. Laut Organisationsteam ist es maximal möglich, dass Busse gegen 9 Uhr aus den Ortsteilen nach Sangerhausen und um 17 Uhr zurückfahren. Ob es dazu kommt, ist offen. (mz)

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