Sangerhausen will Sachsen-Anhalt-Tag 2016 veranstalten

von Bert Mrozik

Die Mitteldeutsche Zeitung leistet einen erfolgreichen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung in unserem Landkreis. Dazu gehört nach dem Verständnis der Bürgerinitiative Ortsteile Sangerhausen nicht nur die sachliche Information über den Beschluss des Stadtrates vom 17.10.13, sondern auch die Argumentation der Befürworter und Kritiker. Der Beitrag vermittelt den Eindruck, als wäre der Beschluss über die Ausrichtung von allen Stadträten und Fraktionen gleichermaßen getragen.

Das ist nicht der Fall. Deshalb sieht sich die BOS verpflichtet, auf Ihre Gründe einer Ablehnung des Antrages zur Ausrichtung des Sachsen-Anhalt-Tages 2016 hinzuweisen.

Zum einen ist die finanzielle Schieflage des Stadthaushaltes nicht geeignet Events zu gestalten, die in der ersten Planung 50.000 € Eigenmittel notwendig machen. Das an strengen Maßstäben ausgerichtete Konsolidierungskonzept zur Gesundung des Finanzhaushaltes bis 2017 wird damit umgangen. „Wir fragen uns, warum der Stadtrat ein Konsolidierungskonzept beschließt und sich auf der anderen Seite nicht daran hält", fragt sich der Fraktionschef Bert Mrozik. Zusätzliche Einnahmen wird die Stadt bis 2017 nicht erwirtschaften, so dass die Eigenmittel nur durch Kürzung von Ausgaben oder durch Steuererhöhung bereitgestellt werden können. Wir können nur erahnen, dass der Sachsen-Anhalt-Tag durch Streichung der Mittel für die Erhaltung der Bäder oder den Dorfgemeinschaftshäusern in den Ortsteilen querfinanziert wird. Das finanzielle Risiko ist für die Städte zu groß. Wir verweisen auf frühere Ausrichter, wie Gardelegen, Aschersleben und Weißenfels.

Wenn Geld investiert wird, so in Bereiche einer nachhaltigen Nutzung. Die Befürworter meinen, dass mit dem Sachsen-Anhalt-Tag das Image der Stadt Sangerhausen verbessert werden kann. Was auch immer mit dem Begriff gemeint ist, das Image der Stadt wird weder heute, vor dem Sachsen-Anhalt-Tag, noch nach denselben gemessen. Arbeitsmarktpolitisch wird der Sachsen-Anhalt-Tag nichts verändern, die Infrastruktur in Wippra und den anderen Ortsteilen wird sich um keinen Millimeter bewegen. „Die BOS hält es für wichtiger", so Katrin Scheffel, Stadträtin, „notwendige Kernentwicklungen in Sangerhausen und den dazu gehörenden Ortsteilen voranzutreiben, wie der ländliche Wegebau und der Ausbau der Wander- und Fahrradwege." Damit wird Nachhaltigkeit geschaffen, um die Ortsteile und die Kernstadt für den Tourismus fit zu machen.

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