Stadt Sangerhausen als Vorreiter bei der Schließung von Grundschulen

von Gerhard Schultz

Mit knapper Mehrheit beschloss der Sangerhäuser Stadtrat, im vorrauseilendem Gehorsam, die Schließung der Grundschule Oberstdorf. Welchen Stellenwert diesem Beschluss von einigen Ratsmitgliedern beigemessen wurde, verdeutlicht die Aussage des Stadtratsvorsitzenden.
"Als Ratsvorsitzender bin ich froh, dass die Entscheidung so gefallen ist. Nun müssen wir uns im Stadtrat nicht erneut mit dem Thema beschäftigen", so Skrypek (CDU). Sehr traurig, dass man es sich für die Jüngsten so einfach macht. Und jedes Jahr wäre ein gewonnenes Jahr, in dem die Schulkinder keine weiten Schulwege hätten. Das ist nun leider Geschichte. Selbst bei der Landes FDP regt sich Widerstand gegen den Kahlschlag bei den Grundschulen und Frau Pieper eröffnet Möglichkeiten zur Rettung von Schulen. Siehe den unten stehenden Beitrag.

Pieper: Bund würde Geld gegen Schulsterben geben
13.02.2013
Die FDP hat die Pläne der Landesregierung, bis zu 75 Grundschulen schließen zu wollen (die MZ berichtete), scharf kritisiert. Der Beschluss sei ein "bildungspolitisches Armutszeugnis", sagte die FDP-Bundestagsabgeordnete Cornelia Pieper.
Die FDP hat die Pläne der Landesregierung, bis zu 75 Grundschulen schließen zu wollen, scharf kritisiert. Der Beschluss sei ein „bildungspolitisches Armutszeugnis“, sagte die FDP-Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper. Statt Schließungen gebe es Chancen für innovative Konzepte wie Schulverbünde oder die verstärkte Nutzung des Internets.

Pieper erklärte zudem, dass der Bund bereit wäre, in neue Konzepte zu investieren, die Schulsterben, nicht nur in Sachsen-Anhalt, verhindern könnten. „Ich fordere die Länder dazu auf, ihre Sturheit in dieser Frage endlich aufzugeben“, so Pieper mit Blick auf das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in Bildungsfragen.

„Wir freuen uns sehr, wenn die FDP ihre bisherige Haltung aufgibt und im Bundesrat mit SPD und Grünen für eine Aufhebung des Kooperationsverbotes stimmt“, sagte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Ressortchef Stephan Dorgerloh (SPD). Zudem forderten die SPD-geführten Länder schon lange, dass sich der Bund an den Kosten für Inklusion und Ganztagsangebote beteiligt. „Doch bislang haben CDU und FDP dafür nichts eingeplant“, kritisierte Dorgerloh.

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